Gastroenterologie: SpecialiCED – mit KI zur besseren Therapie

21. November 2023

In Deutschland sind rund 470.000 Menschen von einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) betroffen – Tendenz steigend. Das bedeutet: Die ambulante Gastroenterologie ist mit einer zunehmenden Anzahl von CED-Patienten und Patientinnen, bei abnehmender Anzahl behandelnder Fachärztinnen und Fachärzte konfrontiert. Mit der neuen auf KI-basierten Software „SpecialiCED“ möchten niedergelassene Gastroenterologen zusammen mit der MEDIVERBUND AG die komplexe Behandlung von Betroffenen unterstützen.

„Die Krankheitsverläufe sind bei CED-Patientinnen und -Patienten besonders komplex und sehr zeitintensiv. Häufig sieht man Patientinnen und Patienten monatelang gar nicht in der Praxis, dann wieder mehrfach die Woche, wenn sie akut Beschwerden haben“, erklärt Dr. Florian Grabs. Grabs ist Internist und Gastroenterloge mit eigener Praxis in Tauberbischofsheim.

Um die Versorgungsqualität zu verbessern, entwickelt er mit den beiden niedergelassenen Gastroenterlogen Dr. Thomas Klag und Dr. Martin Herder, der MEDIVERBUND AG sowie einem IT-Partner die Software „SpecialiCED“. Es handelt sich dabei um eine automatisierte, KI-gestützte Software-Lösung zur Verbesserung der Versorgungsqualität von CED-Patientinnen und -Patienten durch optimierte Behandlungsprozesse. Damit sollen künftig Ärztinnen und Ärzte, sowie CED-Nurses in ihrer täglichen Praxis neueste Leitlinien einfach anwenden können und automatisierte Standard-of-Care-Algorithmen nutzen können. Eine KI-basierte Netzwerkanalyse soll dabei prädiktive Datenmuster, Real World-Erfahrungen, Fallstricke in der Standardversorgung oder andere Aspekte der Patientenversorgung verarbeiten und für eine optimierte Versorgung nutzen.

Am 29. November 2023 möchte Grabs gemeinsam mit seinen Kollegen und der MEDIVERBUND AG das KI-Tool interessierten Gastroenterologinnen und Gastroenterologen in Baden-Württemberg vorstellen. „Unsere Idee ist, dass wir 15 bis 20 Kolleginnen und Kollegen finden, die das Tool in ihrer Praxis testen – begleitet von unserem IT-Partner. Parallel wird es für die MFA Onlineschulungen geben. Wir werden für zwölf Monate alle Daten erheben und wissenschaftlich evaluieren. Dabei sollen auch die Patientinnen und Patienten aktiv mit eingebunden werden. Die teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen bekommen diese Testphase natürlich vergütet. Am Ende werden wir die Evaluation publizieren und analysieren, ob wir das Tool flächendeckend ausrollen und somit auch eine bessere Vergütung der CED-Versorgung etablieren können“, erklärt Grabs die nächsten Schritte.

Das Ziel sind eine zielgerichtetere Behandlung durch die Reduzierung von Fehltherapien, weniger krankheitsbedingter Arbeitsausfälle und eine Verbesserung der Versorgungsqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten, sowie die Vermeidung von Klinikaufenthalten und Operationen und somit Kostenersparnisse für das Gesundheitswesen.

Wenn das KI-Tool für Sie relevant ist, besuchen Sie gerne unsere CED-Kick-Off-Veranstaltung:

Wie können wir der ambulanten CED-Versorgung der Zukunft gerecht werden? „SpecialiCED“ – mit KI zur besseren Therapie

Am Mittwoch, 29. November 2023 um 18 Uhr bei der MEDIVERBUND AG, Industriestr. 2 in 70565 Stuttgart

Melden Sie sich hier an.

Tanja Reiners

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

MVZ Ditzingen: Neue Wege in der ambulanten Versorgung

Das jüngst eröffnete MEDI-MVZ Ditzingen zeigt, wie die Zukunft der ambulanten Versorgung aussehen kann: Drei Praxen vereint, Nachwuchs gefördert, Bürokratie reduziert – und die smarte MEDI-eigene Soft...

Apothekenreform: Ärzteverband MEDI fordert Dispensierrecht und Entlastung der Praxen – statt Kompetenzen zu verlagern

MEDI Baden-Württemberg e. V. kritisiert die politischen Pläne, Apotheken im Rahmen der geplanten Apothekenreform deutlich mehr Befugnisse zu übertragen. Aus Sicht von MEDI brauchen Arztpraxen vor allem Entlastung durch Bürokratieabbau, die Entbudgetierung und eine effizientere Digitalisierung – statt einer Verschiebung medizinischer Kompetenzen. Zusätzlich fordert der Verband das Dispensierrecht für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Bereitschaftsdienst und Notdienst, um die Handlungsfähigkeit zu stärken und die Versorgung – insbesondere in ländlichen Regionen – zu verbessern.

ePA: MEDI GENO Deutschland hofft auf „nicht zu holprigen Start“

Ab heute ist die Nutzung und Befüllung der elektronischen Patientenakte (ePA) für Vertragsärztinnen und ‑ärzte sowie vertragsärztlich tätige Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten gesetzlich verpflichtend. Praxisabläufe dürfen laut MEDI GENO Deutschland e. V. durch die ePA nicht gestört werden. Der fachübergreifende Ärzteverband fordert die Politik auf, hinsichtlich Praktikabilität und Datensicherheit weiter nachzubessern – in enger Abstimmung mit der niedergelassenen Ärzte- und Psychotherapeutenschaft.

Finanzkommission Gesundheit: MEDI kritisiert Ausschluss der niedergelassenen Ärzteschaft

Der fachübergreifende Ärzteverband MEDI Baden-Württemberg e. V. kritisiert, dass Bundesgesundheitsministerin Nina Warken für die Finanzkommission Gesundheit ausschließlich Vertreterinnen und Vertreter aus Universitäten und Kliniken berufen hat, um Maßnahmen zur Stabilisierung der Beitragssätze in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu erarbeiten. MEDI warnt davor, die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten mit ihrer wichtigen Praxiserfahrung auszuschließen.