MEDI unterstützt Proteste des Hausärzteverbands BaWü gegen „Trostpflaster“ der Regierung

Die Ampelkoalition hält weiter im Rahmen des geplanten GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes an der Streichung der Neupatientenregelung fest. Alternativ sollen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten jetzt mehr Honorar für Terminvermittlungen in Aussicht gestellt werden. MEDI Baden-Württemberg e. V. kritisiert das „Trostpflaster“ der Regierung und unterstützt die morgigen Protestaktionen des Hausärzteverbands Baden-Württemberg.

„Die neuen Zuschläge für Terminvermittlungen als Alternative zur Neupatientenregelung ist nicht mehr als ein kleines, buntes Trostpflaster. Sieht gut aus, aber der Schmerz bleibt – bei den Patientinnen und Patienten und bei der Ärzteschaft“, kommentiert MEDI-Vizechef die neuen Pläne der Regierung zum GKV-Finanzstabilisierungsgesetz.

Hintergrund: Die 2019 eingeführte Neupatientenregelung soll von der Regierung gestrichen werden. Alternativ sollen Hausärztinnen und Hausärzte für die kurzfristige Vermittlung eines Termins bei der Fachärzteschaft künftig 15 statt zehn Euro erhalten. Für Fachärztinnen und Fachärzte, die Patientinnen und Patienten behandeln, die über die sogenannten Terminservicestellen vermittelt werden, werden die extrabudgetären Zuschläge erweitert.

„Die freie Arztwahl der Patientinnen und Patienten wird damit deutlich eingeschränkt“, so Smetak. „Für uns Ärztinnen und Ärzte kommt darüber hinaus mit dieser Regelung ein großes Bürokratiemonster auf uns zu, das uns am Ende vielmehr kostet. Die Infrastruktur, die wir extra für die Aufnahme von Neupatientinnen und Neupatienten aufgebaut haben, werden viele von uns auflösen müssen“, ergänzt der MEDI-Vize.

Deshalb wird MEDI sich auch weiterhin an Protestaktionen beteiligen, wie an den morgigen Protesten des Hausärzteverbands Baden-Württemberg. MEDI wird die Kolleginnen und Kollegen unterstützen und seine Mitglieder wiederholt aufrufen, die Praxen zu schließen. „Die Proteste sind auch nach den Schließungen morgen noch lange nicht beendet“, mahnt Smetak.

p
Pressekontakt:

MEDIVERBUND
Victoria Weis
E-Mail: victoria.weis@medi-verbund.de
Tel.: (0711) 80 60 79-218
www.medi-verbund.de

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

Deutscher Ärztetag: MEDI plant gemeinsam mit weiteren Ärzteverbänden große Protestaktion

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. planen gemeinsam mit weiteren Ärzteverbänden eine große Protestaktion zum Auftakt des 128. Deutschen Ärztetags am 7. Mai 2024 um neun Uhr vor der Rheingoldhalle in Mainz. Laut Ärzteverbände wolle man die große mediale Aufmerksamkeit der Veranstaltung nutzen, um auf die prekäre Situation der ambulanten Versorgung und der Kliniken hinzuweisen.

„Ohne Selektivverträge könnten wir als Praxis nicht überleben“

Die Allgemeinmedizinerin Dr. Christine Blum vertritt als Beisitzerin im Vorstand von MEDI Baden-Württemberg e. V. die Interessen der angestellten Ärztinnen und Ärzte. Sie hat sich von der Orthopädie und Unfallchirurgie verabschiedet, um die Hausarztpraxis ihres Vaters zu übernehmen – und kann sich nun keine andere Art zu arbeiten mehr vorstellen.

Psychotherapie: „Der Versorgungsbedarf wird immer größer“

Claudia Bach ist psychologische Psychotherapeutin und hat zwei Praxen in Schriesheim und Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis mit einem großen Team von zehn angestellten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie drei Assistentinnen und einer Sekretärin für das Praxis- und Qualitätsmanagement. Seit drei Jahren engagiert sich die 37-Jährige bei Young MEDI, denn Herausforderungen für die psychotherapeutische Versorgung gibt es genug. Im MEDI-Interview erzählt Bach von der großen Unsicherheit mit der Finanzierung der Weiterbildung zur Fachpsychotherapeutin und zum Fachpsychotherapeuten, vom wachsenden Versorgungsumfang und von der zunehmenden Bürokratie.