TI-Konnektoren: Undurchsichtige Entscheidungen beim Tausch

Die Sicherheitszertifikate der Konnektoren sind fest in der Hardware verbaut und können nicht ohne weiteres verlängert werden. Dennoch gibt es ein realistisches Konzept zur Erneuerung der Zertifikate, welches ohne größeren Aufwand und kostensparend das Problem gelöst hätte. Warum es nicht umgesetzt wurde, ist nicht nachvollziehbar. Warum werden die Gründe für die Kehrtwende nicht offengelegt?

MEDI Baden-Württemberg e.V. fordert mehr Transparenz beim beschlossenen Konnektorenwechsel.

Im gematik Fachportal gibt es ein Konzept zur Laufzeit-Verlängerung der Sicherheitszertifikate vom 30. Juni 2021. Im Kern sieht es vor, dass durch Softwareänderungen parallele Zertifikate mit neuer Laufzeit geschaffen werden, welche die ablaufenden alten Zertifikate überlagern. Der TI-Experte Thomas Maus meint dazu: „Das Konzept erscheint realistisch und mit wenig Aufwand umsetzbar.“

Im März diesen Jahres wurde durch die Gesellschafter der gematik dennoch beschlossen, die Konnektoren vollständig auszutauschen. Kostenpunkt: Mehrere hunderte Millionen Euro für den Austausch aller Konnektoren! Derzeit ist noch ungeklärt, in welcher Höhe diese Kosten von den Krankenkassen überhaupt übernommen werden. Warum die Rolle rückwärts? Seitens der gematik wird erklärt, dass ein Hardwaretausch die insgesamt sicherste Lösung sei. Was bedeutet das?

Gemäß dem gematik-Konzept zur Laufzeitverlängerung sollte die Firma Arvato am 1. Juli 2021 mit der Umsetzung der Softwarelösung beauftragt werden. Konnte die Umsetzung nicht rechtzeitig vor Ablauf der Zertifikate erfolgen? Konnten die Änderungen in den Konnektoren von den Herstellern nicht durchgeführt werden? Oder verschiebt sich die geplante Einführung der TI 2.0 und es soll mit dem Tausch Zeit gewonnen werden?

„Die Öffentlichkeit und die Praxen haben Anspruch darauf zu erfahren, warum hunderte von Millionen Euro verschwendet werden. Die Gelder fehlen dringend bei der Versorgung der Versicherten “, so Dr. Werner Baumgärtner, Vorsitzender von MEDI GENO Deutschland und MEDI Baden-Württemberg e.V..

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

Deutscher Ärztetag: MEDI plant gemeinsam mit weiteren Ärzteverbänden große Protestaktion

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. planen gemeinsam mit weiteren Ärzteverbänden eine große Protestaktion zum Auftakt des 128. Deutschen Ärztetags am 7. Mai 2024 um neun Uhr vor der Rheingoldhalle in Mainz. Laut Ärzteverbände wolle man die große mediale Aufmerksamkeit der Veranstaltung nutzen, um auf die prekäre Situation der ambulanten Versorgung und der Kliniken hinzuweisen.

„Ohne Selektivverträge könnten wir als Praxis nicht überleben“

Die Allgemeinmedizinerin Dr. Christine Blum vertritt als Beisitzerin im Vorstand von MEDI Baden-Württemberg e. V. die Interessen der angestellten Ärztinnen und Ärzte. Sie hat sich von der Orthopädie und Unfallchirurgie verabschiedet, um die Hausarztpraxis ihres Vaters zu übernehmen – und kann sich nun keine andere Art zu arbeiten mehr vorstellen.

Psychotherapie: „Der Versorgungsbedarf wird immer größer“

Claudia Bach ist psychologische Psychotherapeutin und hat zwei Praxen in Schriesheim und Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis mit einem großen Team von zehn angestellten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie drei Assistentinnen und einer Sekretärin für das Praxis- und Qualitätsmanagement. Seit drei Jahren engagiert sich die 37-Jährige bei Young MEDI, denn Herausforderungen für die psychotherapeutische Versorgung gibt es genug. Im MEDI-Interview erzählt Bach von der großen Unsicherheit mit der Finanzierung der Weiterbildung zur Fachpsychotherapeutin und zum Fachpsychotherapeuten, vom wachsenden Versorgungsumfang und von der zunehmenden Bürokratie.