»Ärztlicher Wundtherapeut« zieht immer mehr Interessenten an

6. Februar 2019

Seit 2015 bietet die MEDIVERBUND AG gemeinsam mit der Wundmitte Akademie den sechstägigen Kurs »Ärztlicher Wundtherapeut« zur chronischen Wundversorgung an. Die ausgezeichnete Qualität des Kurses hat sich bei Medizinern herumgesprochen.

Inzwischen gibt es „Ärztliche Wundtherapeuten“ in Wundzentren, diabetologischen Schwerpunktpraxen, chirurgischen Praxen, Hausarztpraxen und in Kliniken. Und das nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch in Rheinland-Pfalz, Bayern und Brandenburg. In Deutschland leiden schätzungsweise 890.000 Patienten an chronischen Wunden*, Tendenz steigend. Besonders ältere Patienten sind betroffen von Ulzera, Dekubitus oder dem Diabetischen Fußsyndrom (DFS). Die Versorgung von chronischen Wunden wird in der ambulanten Pflege meist von freiberuflichen Wundmanagern geleistet oder solchen, die bei Homecare- oder Sanitätshäusern beschäftigt sind.

Das sind Pflegekräfte, Krankenschwestern oder MFAs, die sich im Bereich der modernen Wundversorgung weitergebildet haben. Sie unterstützen den behandelnden Arzt oft kostenlos, finanzieren sich aber häufig über den Verbrauch der mitunter sehr teuren modernen Wundauflagen. Ein Vergütungsmodell, das schnell in einem Interessenkonflikt zur effizienten Versorgung und schnellen Wundheilung stehen kann.

Großer Markt

Es gibt in Deutschland über 60 Hersteller für moderne Wundauflagen*. Sie alle versprechen eine schnellere Wundheilung. Der Markt boomt – es ist schwierig für den behandelnden Arzt, den Überblick zu behalten.

Im MEDI-Kurs bekommen die Seminarteilnehmer produktneutral einen Überblick über die Klassen der Wundauflagen und damit das notwendige Wissen, mit Wundmanagern sicher und fundiert diskutieren zu können. Die Dozenten sind erfahrene Wundspezialisten, die ihr Wissen fach- und sektorenübergreifend vermitteln.

Auch Nichtmedizinisches steht auf dem Plan

Neben der Auffrischung von medizinischem Wissen rund um chronische Wunden (Grunderkrankungen, Wundarten, Wundheilungsphasen, Wundinfektion, Wundbehandlung) werden auch Themen wie Hygiene, Ernährung, orthopädische Schuhversorgung und Recht behandelt. Auch praktische Übungen werden integriert, wie beispielsweise beim Thema Kompression.

Der Kurs schließt mit einer Wundvisite im Klinikum Bad Cannstatt auf der Station DFS von Prof. Dr. Ralf Lobmann, dem 1. Vorsitzenden der „Arbeitsgemeinschaft Fuß der Deutschen Diabetes Gesellschaft“. In diesem Jahr möchten die Wundmitte Akademie und MEDI einen vergleichbaren Kurs für MFAs entwickeln, um sie optimal auf die Wundsprechstunde vorzubereiten.

Angelika Bölhoff

* Angaben des BVMed, Stand 2015; BVMed-Portal

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

“Die ePA ist die Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hat”

Der Psychiater und Autor Dr. Andreas Meißner warnt in seinem Buch vor einem Bruch der Schweigepflicht durch die elektronische Patientenakte (ePA). Sein Wissen hat er als Mitglied der ePA-Taskforce bei MEDI eingebracht. Im Gespräch erläutert Meißner, warum er die aktuelle ePA für problematisch hält und wie Digitalisierung der Versorgung dienen kann.

15 Jahre Kardiologievertrag: “Klassische Win-win-Situation”

Seit Jahren prägen die Haus- und Facharztverträge von MEDI die ambulante Versorgung im Südwesten. Vor 15 Jahren startete bundesweit der erste Kardiologievertrag. Im Interview blickt MEDI-Chef Dr. Norbert Smetak zu den Anfängen zurück und erklärt, warum die Verträge heute wichtiger denn je sind.

Apothekenreform: Ärzteverband MEDI fordert Dispensierrecht und Entlastung der Praxen – statt Kompetenzen zu verlagern

MEDI Baden-Württemberg e. V. kritisiert die politischen Pläne, Apotheken im Rahmen der geplanten Apothekenreform deutlich mehr Befugnisse zu übertragen. Aus Sicht von MEDI brauchen Arztpraxen vor allem Entlastung durch Bürokratieabbau, die Entbudgetierung und eine effizientere Digitalisierung – statt einer Verschiebung medizinischer Kompetenzen. Zusätzlich fordert der Verband das Dispensierrecht für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Bereitschaftsdienst und Notdienst, um die Handlungsfähigkeit zu stärken und die Versorgung – insbesondere in ländlichen Regionen – zu verbessern.