Bundestagswahl: MEDI GENO Deutschland fordert hohe Priorität für Gesundheitspolitik

24. Februar 2025

Der fachübergreifende Ärzteverband MEDI GENO Deutschland e. V. fordert von der neuen Regierung, die Gesundheitspolitik oben auf der Agenda zu platzieren. Gesundheit sei neben Wirtschaft und Migration eines der wichtigsten Themen für die Bevölkerung. Die kommenden vier Jahre werden darüber entscheiden, ob die ambulante Versorgung für die Zukunft gesichert ist. Schon heute fehlen tausende niedergelassene Haus- und Fachärztinnen und -ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Der Ärzteverband fordert, die in Baden-Württemberg erfolgreich etablierten Haus- und Facharztverträge als Blaupause bundesweit auszurollen.

„Wir haben keine Zeit zu warten. Wir müssen jetzt mit der neuen Regierung das Gesundheitswesen nachhaltig reformieren. Das Gesundheitsressort muss kompetent besetzt werden und darf kein Ressort sein, das politischen Kompromissen bei den Koalitionsverhandlungen zum Opfer fällt“, mahnt Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender von MEDI GENO Deutschland e. V. und praktizierender Kardiologe. Smetak fordert, die Kompetenz der niedergelassenen Ärzte- und Psychotherapeutenschaft von Anfang an in die Entscheidungsgremien mit einzubeziehen.

Für die Menschen sei die eigene Gesundheit das wichtigste Thema im Leben. Laut Ärzteverband macht die ambulante Versorgung rund 90 Prozent der medizinischen Versorgung aus. „Wir als Verband wissen genau, wie gute ambulante Versorgung gelingt und haben mit unseren Haus- und Facharztverträgen in Baden-Württemberg eine Blaupause, wie wir die ambulante Versorgung sichern können – für die Patientinnen und Patienten sowie für die niedergelassene Ärzteschaft“, betont der MEDI GENO-Chef. Die Verträge seien ein wichtiges Tool, um Patientenströme zu steuern und ärztliche Ressourcen effektiver einzusetzen. Auch bei der Notfallreform bedürfe es künftig mehr Steuerung.

Zudem sollten laut Verband die Fachärztinnen und Fachärzte schnellstmöglich von Budgets befreit werden. „Wir müssen die Niederlassung wieder attraktiv machen, um unsere Praxen weiter zu besetzen. Über 40 Prozent meiner Kolleginnen und Kollegen sind bereits über 60 Jahre alt. Wir brauchen händeringend junge Medizinerinnen und Mediziner, die jetzt die Versorgung übernehmen. Schon heute fehlen tausende Haus- und Fachärztinnen und -ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Das spüren die Menschen jeden Tag“, so Smetak.

Der Verband fordert zudem, Ärzteschaft und Psychotherapeutenschaft durch Bürokratieabbau und effiziente Digitalisierung zu unterstützen. „Ein großer Teil unserer knappen Ressourcen geht mittlerweile durch Bürokratie und nicht funktionierender Digitalisierung verloren und fehlt somit bei der Versorgung. Wir benötigen auch hier dringend mehr Entlastung“, fordert Smetak.

Tanja Reiners

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