Großes Medienecho bei der zweiten MEDI-Protestaktion

9. Dezember 2022

Am vergangenen Mittwoch hat MEDI Baden-Württemberg e. V. gemeinsam mit weiteren bundesweit agierenden Ärzteverbänden zum zweiten Mal zum Protest und zur Schließung der Praxen aufgerufen, um ein weiteres Signal gegen den aktuellen Kurs der Bundesregierung in der Gesundheitspolitik zu setzen. Rund 150 Praxen nahmen an der Aktion in Baden-Württemberg teil. MEDI bot an diesem Tag Online-Fortbildungen auf dem MEDIVERBUND Campus an.

„Die Stimmung in der niedergelassenen Ärzteschaft ist auf einem absoluten Tiefpunkt. Das haben wir auch mit der zweiten Aktion deutlich zum Ausdruck gebracht“, erzählt MEDI-Vizechef Dr. Michael Eckstein. Gemeinsam mit einem Team von Ärztinnen und Ärzten und Marketingexpertinnen hat er den Aktionstag organisiert. „Die Proteste werden weitergehen. Wir werden nicht aufhören unseren Unmut zu bekunden, bis sich politisch endlich etwas für uns Niedergelassene tut“, mahnt Eckstein.

Dabei gehe es nicht nur um die Abschaffung der Neupatientenregelung – das ist nur eine von vielen politischen Fehlentscheidungen und Entwicklungen, die MEDI kritisiert. Auch die geplanten Gesundheitskioske oder die Zunahme an investorengetragenen Medizinischen Versorgungszentren werden zu einer anonymeren beziehungsweise gewinnorientierten und somit qualitativ deutlich schwächeren Patientinnen- und Patientenversorgung führen.

MEDI beklagt zudem die fehlende Unterstützung in der aktuellen Energiekrise. „Die Kosten betreffen uns wie jeden anderen Haushalt auch! Gerade für energieintensive Medizin wie die der Radiologinnen und Radiologen ist das eine Katastrophe. Das bedeutet konkret, dass einige Praxen ihre Öffnungszeiten verkürzen werden, weil die Kosten explodieren“, erklärt Eckstein. Auch die fehlende Anerkennung der engagierten Arbeit der MFA während der Pandemie und die Ablehnung des Coronabonus beklagt MEDI.

Das Medienecho war auch bei der zweiten Protestaktion groß. Vom SWR über die Stuttgarter Zeitung bis zur Heilbronner Stimme – baden-württembergweit wurde über die Ärzteproteste berichtet. „Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die so engagiert mitgemacht haben. Es ist wichtig, dass wir mit unserem Unmut nach außen sichtbar werden. Deshalb benötigen wir die Unterstützung von vielen Ärztinnen und Ärzten. Nur gemeinsam können wir etwas bewegen und werden gehört“, so Eckstein. Mit seinem Team arbeitet er schon jetzt an weiteren Protestaktionen im kommenden Jahr.

Tanja Reiners

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

BSG urteilt über 490.000 Euro: Sieg der Bürokratie

Ein Internist wurde zu einer Rückzahlung von nahezu 490.000 Euro verpflichtet, da er Rezepte nicht eigenhändig unterzeichnet, sondern lediglich mit einem Namensstempel versehen hatte. Das Urteil des B...

BSG urteilt über 490.000 Euro: Sieg der Bürokratie

Ein Internist wurde zu einer Rückzahlung von nahezu 490.000 Euro verpflichtet, da er Rezepte nicht eigenhändig unterzeichnet, sondern lediglich mit einem Namensstempel versehen hatte. Das Urteil des Bundessozialgerichts vom vergangenen August und andere Urteile zeigen deutlich, wie Bürokratie über die Versorgung gestellt wird.

„Deeskalation beginnt nicht an der Anmeldung, sondern schon bei der Terminvergabe“

Eine aktuelle MEDI-Umfrage zeigt: In immer mehr Praxen gehören verbale oder sogar körperliche Übergriffe zum Alltag. MEDI richtet aus diesem Grund eine Melde-Plattform für anonyme Gewalt ein. Zudem bietet der Ärzteverband ein neues Fortbildungsangebot für Medizinische Fachangestellte (MFA) an. Kommunikationsexpertin Susanne Sanker zeigt, wie Praxisteams mittels guter Praxisorganisation und empathischer Kommunikation Konflikte frühzeitig erkennen, professionell entschärfen – und oft sogar ganz vermeiden können.

Young MEDI kritisiert Panorama-Sendung der ARD

Vielleicht haben Sie den Beitrag des ARD-Formats Panorama am 19. Juni gesehen. Es ging um „Selbstzahlerleistungen“ und eine „Zwei-Klassen-Medizin“. Und: um ein völlig verzehrtes Bild der niedergelassenen Ärzteschaft. Unsere jungen Kolleginnen und Kollegen von Young MEDI haben sich mit diesem Statement an die Panorama-Redaktion gewandt: