„Die Wahl ist wichtig!“

In Baden-Württemberg steht die Wahl zur Vertreterversammlung wieder an. Einer der Kandidaten auf der MEDI-Liste ist Andreas Schmitt, Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie in Hockenheim.

MEDI: Herr Schmitt, Hand aufs Herz, warum sollte man Sie wählen?

Schmitt: Dabei geht es nicht um mich persönlich! Es ist generell notwendig, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württemberg die Situation in der Vertreterversammlung weiter positiv gestalten.

MEDI: Aber der MEDIVERBUND ist in Baden-Württemberg doch richtig stark. Spielt die Kassenärztliche Vereinigung da überhaupt noch eine große Rolle?

Schmitt: Eine sehr große sogar! Als MEDIVERBUND sind nur so erfolgreich, weil wir viel Unterstützung von der KV haben. Die MEDI-geführte KV in Baden-Württemberg unterstützt HzV und Selektivverträge. Das soll auch so bleiben, dafür setze ich mich ein.

MEDI: Warum spielen die Verträge für Sie so eine wichtige Rolle?

Schmitt: Sehen Sie sich die Situation in anderen Bundesländern an: Da gibt es keine Selektivverträge. Einerseits geht es uns um eine gute Patientenversorgung, andererseits um vernünftige Honorare. Als niedergelassene Ärzteschaft spielen wir eine zentrale Rolle für die medizinische Versorgung. Wussten Sie, dass wir 90 Prozent der Corona-Patienten behandelt haben? Gleichzeitig ist der Arztberuf unattraktiv geworden. In meinem Umfeld wurden vier Arztpraxen ohne Ersatz geschlossen. Vor dieser Entwicklung darf man nicht die Augen verschließen. MEDI setzt sich für fachübergreifende Honorargerechtigkeit ein. Die KV-Honorare alleine reichen für eine ordentliche Praxisführung nicht aus. Diese Wahrheit sollte man offen ansprechen!

MEDI: Inwiefern?

Schmitt: Wir Ärztinnen und Ärzte müssen und wollen die medizinische Versorgung am Laufen halten. Ganz konkret heißt das zum Beispiel, wir müssen ordentliche Gehälter zahlen, damit die MFAs nicht abwandern. Ohne die funktionieren die Praxen nämlich nicht! Außerdem müssen die Praxen wirtschaftlich auf sicheren Füßen stehen, damit sich auch Nachfolgerinnen und Nachfolger finden lassen. Ich will hier nicht jammern, die aktuelle Situation ist nicht schlecht. Wir wollen keine Goldbarren, aber auch wir müssen Strom zahlen, unser gut ausgebildetes Personal braucht ein faires Gehalt und die meisten von uns haben Kredite aufgenommen, die jetzt bedient werden müssen. Es reicht nicht, zufrieden abzuwarten. Im Rahmen der KV-Wahl können und müssen wir uns engagieren.

MEDI: Würden Sie jüngeren Kollegen zur Niederlassung raten?

Schmitt: Unbedingt! Unser Beruf ist schön und erfüllend, er ist wichtig und spannend. Die Anforderungen einer Niederlassung sind zwar hoch, aber man ist sein eigener Chef. Eine eigene Praxis zu führen, ist eine reizvolle Aufgabe, wenn die rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen passen. Dafür brauchen wir eine KV, die unsere Interessen vertritt und sich für den Erhalt einer eigentümergeführten ambulanten Versorgung stark macht. Wir Ärztinnen und Ärzte müssen uns dafür engagieren, dass die Rahmenbedingungen unserer Arbeit gut sind und gut bleiben, sodass wir wirtschaftlich erfolgreich arbeiten können. Daumendrücken reicht nicht, manchmal muss Unterstützung sein – die Wahl ist wichtig!

Ruth Auschra

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