Milliardengrab TI-Konnektor wird fortgesetzt

MEDI Baden-Württemberg e.V. fordert sofortigen Stopp beim Tausch der TI-Konnektoren

Seit Installation der TI-Konnektoren ist klar: Die umstrittenen Sicherheitszertifikate sind fest in der Hardware verbaut und können aus Sicherheitsgründen nicht einfach entfernt oder getauscht werden. Medienberichten zufolge hatte die gematik schon vor Monaten ein Konzept zur Verlängerung der Zertifikate vorgesehen. Jetzt kommt die Kehrtwende. Fehlt der gematik der Sachverstand oder warum wurde diese Entscheidung getroffen?

Obwohl seit mehr als einem Jahr feststeht, dass die Telematikinfrastruktur 2.0 ohne Konnektoren auskommen wird, sollen nun bis Ende 2023 ca. 40 Prozent aller Konnektoren ausgetauscht werden und zusätzlich Apotheken und Krankenhäuser neu mit dieser veralteten, unsicheren und teuren Technik ausgerüstet werden. Dazu werden alle Praxen, die die Konnektoren bisher verweigert haben für viel Geld und unter Strafen gezwungen, Konnektoren in den Praxen zu installieren. Sie riskieren dabei Abstürze ihrer Praxisverwaltungssysteme, Datensicherheitsprobleme und zusätzliche Kosten. „So werden wieder hunderte von Millionen Steuergelder und Gelder der Versicherten sinnlos vergeudet, die in der Versorgung gebraucht werden. Unsere Praxen haben inzwischen jegliches Vertrauen in die Entscheidungen der gematik verloren“, so Dr. Werner Baumgärtner, Vorsitzender von MEDI GENO Deutschland und MEDI Baden-Württemberg e.V.

Der Konnektoren-Tausch bedeutet für die Praxen nicht nur erheblichen neuen Ärger, sondern auch hohe Kosten. Allein die Kosten für die Konnektoren belaufen sich auf einen mittleren dreistelligen Millionenbereich. Hierfür müssen nicht nur Praxen aufkommen, sondern am Ende auch die Versicherten und Steuerzahlerinnen und -zahler.

„Deshalb fordern wir eine schnelle Entwicklung der TI 2.0 ohne Konnektoren, Testung aller Komponenten, bevor sie in den Praxen installiert werden und natürlich die Übernahme aller Umstellungskosten in den Praxen. Bis dahin fordern wir im Namen der gro en Mehrheit der Ärzteschaft einen sofortigen Stopp der erneuten Auslieferung und das Steckerziehen bei den Konnektoren in den Praxen sowie den sofortigen Stopp der Honorarkürzungen!“, so Baumgärtner.

MEDI Baden-Württemberg e. V. ist ein Zusammenschluss von rund 5.000 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten aller Fachrichtungen und Psychotherapeutinnen und -therapeuten. Schwerpunkte sind die politische Interessenvertretung für unsere Ärzteschaft, fachübergreifendes Denken und Handeln sowie die elektronische Arztvernetzung. Der Erhalt einer wohnortnahen ambulanten Versorgung durch freiberufliche Praxen ist ein weiteres zentrales Anliegen.

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Pressekontakt:

MEDI Baden-Württemberg e.V.
Corinna Lutz
E-Mail: corinna.lutz@medi-verbund.de
Tel.: (0711) 80 60 79-248
www.medi-verbund.de

 

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