Machen Sie es Einbrechern schwer!

21. März 2022

Einbrecher kommen oft abends oder am Wochenende. Gelegenheitseinbrecher suchen nach Geld, Profis interessieren sich für hochwertige medizinische Geräte, Rezeptblöcke oder Computer. Neuerdings wird sogar Impfstoff gestohlen. Fachleute geben Tipps zur Praxissicherheit.

Die polizeiliche Kriminalstatistik 2020 enthält zwei gute Nachrichten. Erstens ging die Zahl der bundesweiten Wohnungseinbrüche, zu denen auch Praxiseinbrüche zählen, stark zurück. Es wurden „nur“ 75.023 Einbrüche und Einbruchsversuche erfasst; 2019 waren es noch 87.145. Zweitens blieb es in 46,7 Prozent der Einbruchsdelikte beim Versuch. Es lohnt sich also, Wohnungen und Praxen zu schützen.

Auf der Webseite K-EINBRUCH, geben Polizei und Kooperationspartnern aus der Wirtschaft Tipps zum Einbruchschutz. Auch ein Merkblatt speziell für Arztpraxen gibt es.

Vorbereitet sein
Einbruchsversuche scheitern oft an mechanischen Sicherungen: Einbruchhemmende Türen und Fenster mit Schlössern, Gittern oder Riegeln gelten als wirksamer Einbruchschutz. Auch Alarmanlagen können manchen Einbrecher abschrecken. Bei der Einrichtung sollte man sich allerdings von Sicherheitsprofis beraten lassen, auch was die Berücksichtigung des Datenschutzes angeht.

Nach einem Einbruch wird Ihre Versicherung danach fragen, was gestohlen wurde. Es ist deshalb sehr sinnvoll, schon vor einem Einbruch eine Liste mit Gerätenummern und/oder Fotos der Wertgegenstände in der Praxis anzulegen. Diese Liste sollte natürlich an einem sicheren Ort liegen. Die Polizei empfiehlt eine deutlich sichtbare und dauerhafte Kennzeichnung, wenn keine vorhanden ist (z.B. Markierung des Namens oder der Initialen).

Richtiges Verhalten
Bargeld sollte immer an einem verschlossenen Ort lagern. Lassen Sie niemanden sehen, wie viel Geld gerade in der Praxis ist. Größere Bargeldsummen sollten nach Feierabend zur Bank gebracht werden, nicht nach Hause. Andererseits kann eine gut sichtbare Geldkassette mit (wenig) Bargeld den Einbrecher vielleicht davon abhalten, die Praxis bei der Suche nach Geld zu verwüsten.

Wenn niemand in der Praxis ist, sollten alle Türen verschlossen sein. Türen, die nur zugezogen werden, stellen kein echtes Hindernis dar. Wenn sogar die Türen der einzelnen Praxisräume verschlossen sind, braucht ein Einbrecher mehr Zeit, um jeden Raum zu durchsuchen. Damit steigt sein Risiko, entdeckt zu werden. Bei Abwesenheit sind die Fenster (auch Kippfenster) selbstverständlich verschlossen und Rollläden heruntergelassen. Nicht vergessen, dass Einbruchmeldeanlagen nur melden, wenn sie eingeschaltet sind.

Die Polizei empfiehlt, Kontakte zu Nachbarn zu pflegen und auf deren Aufmerksamkeit zu setzen. Wenn etwas Verdächtiges bemerkt wird, ist das ein Fall für die Polizei. Jeder in der Praxis Mitarbeitende sollte wissen, in welchen Situationen die Notrufnummer 110 ohne weitere Rückfrage gewählt werden soll. Die Geschichte, dass Einbrecher ihre Beute am hellen Tag und sogar höflich grüßend durch das Treppenhaus nach draußen getragen haben, ist nur für Unbeteiligte lustig.

Ruth Auschra

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

“Die ePA ist die Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hat”

Der Psychiater und Autor Dr. Andreas Meißner warnt in seinem Buch vor einem Bruch der Schweigepflicht durch die elektronische Patientenakte (ePA). Sein Wissen hat er als Mitglied der ePA-Taskforce bei MEDI eingebracht. Im Gespräch erläutert Meißner, warum er die aktuelle ePA für problematisch hält und wie Digitalisierung der Versorgung dienen kann.

15 Jahre Kardiologievertrag: “Klassische Win-win-Situation”

Seit Jahren prägen die Haus- und Facharztverträge von MEDI die ambulante Versorgung im Südwesten. Vor 15 Jahren startete bundesweit der erste Kardiologievertrag. Im Interview blickt MEDI-Chef Dr. Norbert Smetak zu den Anfängen zurück und erklärt, warum die Verträge heute wichtiger denn je sind.

Apothekenreform: Ärzteverband MEDI fordert Dispensierrecht und Entlastung der Praxen – statt Kompetenzen zu verlagern

MEDI Baden-Württemberg e. V. kritisiert die politischen Pläne, Apotheken im Rahmen der geplanten Apothekenreform deutlich mehr Befugnisse zu übertragen. Aus Sicht von MEDI brauchen Arztpraxen vor allem Entlastung durch Bürokratieabbau, die Entbudgetierung und eine effizientere Digitalisierung – statt einer Verschiebung medizinischer Kompetenzen. Zusätzlich fordert der Verband das Dispensierrecht für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Bereitschaftsdienst und Notdienst, um die Handlungsfähigkeit zu stärken und die Versorgung – insbesondere in ländlichen Regionen – zu verbessern.