Praxis-Umfrage: Niedergelassene fordern weniger Bürokratie und kostendeckende Vergütung für Corona-Impfungen

hessenmed hat in einer Blitzumfrage diesen Monat rund 1.200 niedergelassene Haus- und Fachärztinnen und -ärzte zur aktuellen Lage der Corona-Impfkampagne befragt. Jeder Vierte hat geantwortet. Das Ergebnis: Für rund 80 Prozent ist eine zügige Impfung der Bevölkerung ausschließlich über die Praxen nur möglich, wenn Bürokratiehürden abgebaut werden und eine kostendeckende Bezahlung eingeführt wird. hessenmed ist der Verbund hessischer Ärztenetze und der Landesverband vom MEDI GENO Deutschland e. V.

81 Prozent der befragten niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte bestätigen in der Umfrage, dass eine schnelle Impfkampagne gegen Covid-19 ohne die teuren Impfzentren nur umsetzbar ist, wenn der bürokratische Aufwand in den Praxen auf das Maß der normalen Impfung abgebaut wird.

„Die Haus- und Fachärztinnen und -ärzte freuen sich, endlich impfen zu können. Seit dem Start der Impfung durch die niedergelassenen Praxen haben die Corona-Impfungen richtig Fahrt aufgenommen. Der Bürokratieaufwand neben dem normalen Praxisgeschäft ist allerdings enorm. Ohne diesen Aufwand könnten wir die Impfungen um ein Vielfaches beschleunigen und auf den großen Kostenfaktor Impfzentren verzichten, berichtet Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandschef vom MEDI GENO Deutschland e. V.

Für 79,3 Prozent der Befragten sind effiziente Impfungen ohne Impfzentren nur machbar, wenn die Vergütung in den Praxen angehoben wird, sodass zusätzliches Personal eingestellt werden kann. Aktuell können Praxen 20 Euro für eine Covid-19-Impfung abrechnen. Das deckt jedoch nicht einmal die Kosten für Personalaufwand und Praxisräume. In den Impfzentren hingegen werden pro Spritze etwa 200 bis 300 Euro gezahlt.

„Wenn das Honorar für die Corona-Impfungen in den Praxen angehoben wird, würden alle Seiten profitieren. Die Praxen könnten mit mehr Personal schneller impfen. Außerdem würden sich mehr niedergelassene Ärztinnen und Ärzte an der Impfkampagne beteiligen. Andererseits könnte viel Geld durch den Verzicht auf Impfzentren eingespart werden“, erklärt Dr. Thomas Sitte, Vorstandsmitglied von hessenmed.

MEDI GENO Deutschland e.V. ist ein bundesweiter Ärzteverbund. Er vertritt rund 15.000 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und Psychotherapeutinnen und -therapeuten und zählt damit zu den größten Ärztenetzen Deutschlands. Der Verein unterstützt die Maßnahmen der ihm angeschlossenen Mitgliedsorganisationen unter anderem in den Bereichen: politische und standespolitische Arbeit, Praxismanagement und Patientenversorgung.

Der Verein hessenmed e. V. ist ein Verbund von Zusammenschlüssen und Netzwerken im Gesundheitswesen und der Landesverband Hessen vom MEDI GENO Deutschland e. V. Die Ziele sind unter anderem die Verbesserung des Informationsaustauschs der Netze zu wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Fragen, die Förderung und Verbesserung ambulanter sektorenübergreifender Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen und die Verbesserung der Patientenversorgung nach regionalen Bedürfnissen.