95% der Patienten im Orthopädievertrag empfehlen ihren Rheumatologen weiter

Mehr Zeit für Beratung und Motivation der Patienten sind wichtige Ziele des Facharztvertrags Orthopädie und Rheumatologie mit der AOK Baden-Württemberg. Für das 2018 gestartete Modul Internistische Rheumatologie wurde Ende 2019 eine Befragung in 23 Praxen durchgeführt, an der rund 1.000 Patientinnen und Patienten teilnahmen. Die Gesamtzufriedenheit war hoch.

Die große Mehrheit (93 Prozent) fühlt sich insgesamt gut beraten. 91 Prozent sind der Meinung, dass ihr Arzt oder ihre Ärztin ihnen zuhört und sich ausreichend Zeit für das Gespräch nimmt. Und 95 Prozent würden ihren Rheumatologen weiterempfehlen. Die Ärzte profitieren ebenfalls von der Befragung. 82 Prozent gaben an, durch die Evaluation wichtige Rückmeldungen zur Patientensicht erhalten zu haben, 72 Prozent sahen Hinweise auf Verbesserungspotenziale.

Die Befragten waren im Durchschnitt 60 Jahre alt, 68 Prozent waren weiblich. 70 Prozent litten unter rheumatoider Arthritis, am zweithäufigsten genannt wurde mit 16 Prozent Psoriasis-Arthritis. Laut Auskunft der Patienten waren ihre Rheumatologen in hohem Maß (94 Prozent) über ihre Medikamente informiert, rund 70 Prozent wussten über die körperlichen Aktivitäten der Patienten und etwa 60 Prozent über deren Sorgen und Schwierigkeiten Bescheid.

Die Befragungsergebnisse zeigen, dass viele Patienten sich von ihrem Rheumatologen gut versorgt und beraten fühlen. Gerade jüngere, erwerbstätige Patienten könnten sich auch noch Verbesserungen vorstellen. Dazu zählt etwa der Wunsch, dass der Arzt noch mehr über die individuelle Lebenssitutation in punkto Familie, Beruf und seelischer Belastungen wissen sollte.

Im Facharztvertrag werden mehr Faktoren berücksichtigt
Mit Blick auf die Patientenbefragung erklärt Dr. Andreas Engel, 1. Vorsitzender des Landesverbands Baden-Württemberg im Berufsverband Deutscher Rheumatologen: „In der Regelversorgung fehlt häufig die nötige Zeit, um die Patienten gründlich zum Nutzen richtiger körperlicher Aktivität, ausgewogener Ernährung, Stressvermeidung und zur medikamentösen Therapie zu beraten und zu motivieren. Der Vertrag berücksichtigt diese Faktoren ebenso wie Multimorbidität und Polypharmazie, motivationale Beratung und den erhöhten Beratungsbedarf schwangerer Rheumapatientinnen.“

Aus Befragungen im Bereich Orthopädie ist bekannt, dass die Bewertung der ärztlichen Beratung den stärksten Einfluss auf die Gesamtzufriedenheit hat. Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, betont: „Unser Grundanliegen des Vertrages hin zu einer ganzheitlichen Behandlung geht auf. Die Ergebnisse zeigen erneut, dass die Stärkung der Arzt-Patienten-Kommunikation und die Unterstützung des Selbstmanagements der Patienten zentrale Elemente einer effektiven Versorgung darstellen.“

Versorgung durch Praxen hat sich bewährt
„Die Verträge sind gut für die Rheumapatienten und die Praxen. Die Versorgung durch niedergelassene Haus- und Fachärzte hat sich auch in Coronazeiten bestens bewährt“, ergänzt Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender MEDI Baden-Württemberg und MEDI GENO Deutschland. Die Patientenbefragung erfolgte unter wissenschaftlicher Leitung des Universitätsklinikums Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem aQua-Institut für Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen.

→ Mehr Informationen zum Facharztvertrag finden interessierte Praxen hier

 

Das sind die Vertragspartner:

  • AOK Baden-Württemberg

  • Bosch BKK

  • MEDI Baden-Württemberg

  • Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)

  • Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) in enger Abstimmung mit Rheumaexperten BW eG

  • Berufsverband der niedergelassenen Chirurgen Deutschlands (BNC)

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

Noch keine Daten vorhanden.

„Ohne Selektivverträge könnten wir als Praxis nicht überleben“

Die Allgemeinmedizinerin Dr. Christine Blum vertritt als Beisitzerin im Vorstand von MEDI Baden-Württemberg e. V. die Interessen der angestellten Ärztinnen und Ärzte. Sie hat sich von der Orthopädie und Unfallchirurgie verabschiedet, um die Hausarztpraxis ihres Vaters zu übernehmen – und kann sich nun keine andere Art zu arbeiten mehr vorstellen.

Psychotherapie: „Der Versorgungsbedarf wird immer größer“

Claudia Bach ist psychologische Psychotherapeutin und hat zwei Praxen in Schriesheim und Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis mit einem großen Team von zehn angestellten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie drei Assistentinnen und einer Sekretärin für das Praxis- und Qualitätsmanagement. Seit drei Jahren engagiert sich die 37-Jährige bei Young MEDI, denn Herausforderungen für die psychotherapeutische Versorgung gibt es genug. Im MEDI-Interview erzählt Bach von der großen Unsicherheit mit der Finanzierung der Weiterbildung zur Fachpsychotherapeutin und zum Fachpsychotherapeuten, vom wachsenden Versorgungsumfang und von der zunehmenden Bürokratie.

Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz: MEDI droht mit Korbmodell

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. kritisieren den Referentenentwurf zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz des Bundesministeriums für Gesundheit, der am vergangenen Samstag bekannt wurde, scharf. Der Verband spricht von einem “Generalangriff auf den Sicherstellungsauftrag“ und kündigt an, das sogenannte Korbmodell in Erwägung zu ziehen.