„Das hat nichts mit Panikmache zu tun“

Bei der Vertreterversammlung (VV) der KBV in Berlin hat Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI GENO Deutschland, seine Kolleginnen und Kollegen davor gewarnt, die Corona-Schutzmaßnahmen zu vernachlässigen. Er geht außerdem von einer zweiten Welle im Herbst und Winter aus, weil dann die Infektionskrankheiten zunehmen. Dem stimmt Dr. Burkhard Lembeck, Orthopäde und Unfallchirurg sowie Vorstandsmitglied des erweiterten Vorstands von MEDI Baden-Württemberg, zu.

MEDI: Herr Dr. Lembeck, die Vorstände der KBV hatten kritisch über die von der Regierung angestoßenen Schutzmaßnahmen gesprochen. Wie sehen Sie das?

Lembeck: Schutzmaßnahmen sind immer kritisch zu hinterfragen und dem Stand der Pandemie anzupassen, dem stimme ich vollumfänglich zu. Schließlich bedeuten Schutzmaßnahmen immer einen Eingriff in die Abläufe des Alltags beziehungsweise der Praxis oder Klinik. Eine pauschale Kritik an den Schutzmaßnahmen teile ich jedoch nicht. Wir sind in Deutschland dank gemeinsamer Anstrengungen von Ärzten in Klinik und Praxis, von Krankenkassen und Politik gut durch die Krise gekommen. Welches Land hat es denn besser gemacht?

MEDI: Was wäre also zu tun?

Lembeck: Wir müssen wachsam bleiben. Corona bleibt eine gefährliche Krankheit. Das hat nichts mit Panikmache zu tun. Es braucht weiter die Abstimmung von Ärzten und Politik, pauschale Verunglimpfungen in beide Richtungen helfen uns nicht weiter, sie führen nur zur Verbitterung und zu Lagerkämpfen.

MEDI: Welche Lehren ziehen Sie aus der Pandemie?

Lembeck: Die Pandemie hat unsere Arbeit in den Praxen in den letzten Monaten maßgeblich bestimmt und wird es auf absehbare Zeit noch tun: Der Mund-Nasenschutz im Praxisalltag bleibt und das wirkt sich auf unsere Kommunikation aus, im Wartezimmer müssen die Abstände zwischen den Sitzmöbeln eingehalten werden, in der apparativen Medizin, wie zum Beispiel beim Röntgen, dauern die Behandlungszeiten länger.
Was ich vermisse, ist, dass unsere Arbeit und unsere Bemühungen gewürdigt werden: Wo bleibt die Wertschätzung und die Prämie für unsere MFA? Und wo werden die erschwerten Hygienebedingungen bei den Zeitvorgaben berücksichtigt?

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Muss ich Begleithunde in meine Praxis lassen?

Ein Hund in der Arztpraxis widerspricht zwar für viele im ersten Moment den Vorstellungen von einem sauberen und hygienischen Umfeld. Aus Sicht der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft, des Robert-Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums spricht in aller Regel kein Hygienerisiko und auch sonst nichts gegen die Mitnahme von Assistenz- oder Begleithunden in medizinische Einrichtungen. Denn gemäß dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Deutschland dürfen Menschen mit Behinderungen nicht aufgrund ihrer Behinderung benachteiligt werden.

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