„Bei uns stehen Mitarbeiter und Patienten im Mittelpunkt“

Wie arbeitet ein hausärztliches MVZ als Teampraxis? Das wollte die Bundesärztekammer von Dr. Wolfgang von Meißner, Facharzt für Allgemeinmedizin in Baiersbronn und Mitglied des erweiterten Vorstands von MEDI Baden-Württemberg, wissen. Er stellte das MEDI-Erfolgskonzept „Arztpraxen 2020“ in Berlin vor.

MEDI: Herr Dr. von Meißner, wie kam es zu diesem Termin?

von Meißner: Unser Landesärztekammerpräsident Dr. Wolfgang Miller, der auch von Beginn an MEDI-Mitglied ist, hat mich nach Berlin in den Ausschuss Ambulante Versorgung der Bundesärztekammer eingeladen. Er hat uns schon in unserer Anfangszeit in Baiersbronn besucht und sich dort über die MEDI-MVZ informiert.

MEDI: Was machen Sie besser oder zumindest anders als andere Hausarztpraxen und hausärztliche MVZ?

von Meißner: Die MEDI-MVZ werden als Teampraxen konzipiert. Hier sollen alle auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Dabei verfolgen wir die Strategie der maximalen Delegation. Alle nichtärztlichen Verwaltungsaufgaben und delegierbare ärztliche Routineaufgaben sollen nach Möglichkeit von anderen Berufsgruppen erledigt werden. So haben die Ärztinnen und Ärzte mehr Zeit für komplizierte und aufwendige Therapien. Bei den MEDI-MVZ stehen immer die Patienten und Mitarbeiter im Mittelpunkt, hier geht es nicht um Investoreninteressen.

MEDI: Wie kam das MEDI-Konzept in Berlin an?

von Meißner: Die Teampraxis und die von uns angestrebte Teilhaberschaft der Ärztinnen und Ärzte, die in den lokalen MEDI-MVZ arbeiten, wurde sehr positiv aufgenommen. Die MVZ werden als GmbH geführt, die teilhabenden Kolleginnen und Kollegen sind dort gleichzeitig Angestellte und Gesellschafter. Das hat viele Vorteile: Es reduziert das wirtschaftliche Risiko und stärkt unseren freien Beruf.
Kontrovers diskutiert wurde das Thema Delegation. Dabei habe ich betont, dass wir immer Delegation und nie Substitution der ärztlichen Leistungen möchten! Dieses Ziel können wir gemeinsam verfolgen.

MEDI: Wie wird die innovative Weiterentwicklung der hausärztlichen Versorgung Ihrer Meinung nach in Zukunft aussehen?

von Meißner: Der demographische Wandel und der Ärztemangel sind unsere beiden größten Herausforderungen. Selbst wenn für alle Ärzte, die altersbedingt aufhören, Nachfolger kämen, würde die zur Verfügung stehende Arbeitszeit nicht ausreichen, um die zunehmend kränkere und ältere Bevölkerung optimal zu versorgen. Die jüngeren Ärztinnen und Ärzte sind nicht mehr bereit, 50 Stunden oder mehr in der Woche zu arbeiten. Hier brauchen wir also neue Lösungen. Deswegen arbeiten wir aktuell an Telemedizinprojekten zur Betreuung von Zweigpraxen und bilden ab Oktober 2020 zur Stärkung der Delegation fünf Physician Assistant-Studierende in unseren MEDI-MVZ aus.

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Muss ich Begleithunde in meine Praxis lassen?

Ein Hund in der Arztpraxis widerspricht zwar für viele im ersten Moment den Vorstellungen von einem sauberen und hygienischen Umfeld. Aus Sicht der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft, des Robert-Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums spricht in aller Regel kein Hygienerisiko und auch sonst nichts gegen die Mitnahme von Assistenz- oder Begleithunden in medizinische Einrichtungen. Denn gemäß dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Deutschland dürfen Menschen mit Behinderungen nicht aufgrund ihrer Behinderung benachteiligt werden.

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