Videosprechstunde: „Wir hätten nicht gedacht, dass es so einfach ist“

19. März 2020

Petra Schäfer ist eine zupackende MFA und nicht nur Praxismanagerin, sondern eine echte Krisenmanagerin in Zeiten des Coronavirus. Innerhalb eines Wochenendes hat sie gemeinsam mit ihrem Chef Dr. Harald Stoll eine Videosprechstunde für die psychiatrische und psychotherapeutische Praxis in Herrenberg eingerichtet.

„Wir hätten niemals gedacht, dass das so einfach ist. Das ganze Team ist geflasht von dieser Möglichkeit und der reibungslosen Umsetzung“, erzählt die 54-Jährige begeistert im Gespräch mit MEDI.

Angesichts der weiteren Ausbreitung des Coronavirus haben KBV und GKV-Spitzenverband die Begrenzungsregelungen für Videosprechstunden aufgehoben. Damit sind Fallzahl und Leistungsmenge ab sofort nicht mehr limitiert. Gerade für psychotherapeutische Praxen aber auch die sprechende Medizin ist das aktuell eine Alternative den Patientenkontakt zu reduzieren, oder neben der Kinderbetreuung Zuhause weiterzuarbeiten.

Über ihr Notebook schickt Schäfer den Patientinnen und Patienten einen Zugangscode und einen Link, den sie oder er via SMS auf dem Smartphone erhält. Der Patient öffnet den Link und gibt den Code ein. Und schon befindet er sich im virtuellen Wartezimmer und wartet bis er aufgerufen wird. Fast wie im echten Leben.

„Immer mehr Patienten können aktuell ihre Termine bei uns nicht wahrnehmen, weil sie krank sind oder einfach Angst vor Ansteckungen haben“, erzählt Schäfer. Seit Montag bietet die MEDI-Praxis diesen Patienten die Therapiestunde via Smartphone oder Notebook an. Einige haben das Angebot bereits angenommen und sind genauso begeistert wie das Praxisteam.

Voraussetzung für die Videosprechstunde ist eine stabile Internetverbindung und die Zusammenarbeit mit einem lizenzierten Anbieter. Hier finden interessierte Praxen alles Wichtige dazu.

„Für uns ist diese neue Möglichkeit auch nach der Coronakrise eine echte Option, unsere Patientinnen und Patienten künftig noch flexibler zu versorgen“, sagt Schäfer.

Tanja Reiners

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

15 Jahre Kardiologievertrag: “Klassische Win-win-Situation”

Seit Jahren prägen die Haus- und Facharztverträge von MEDI die ambulante Versorgung im Südwesten. Vor 15 Jahren startete bundesweit der erste Kardiologievertrag. Im Interview blickt MEDI-Chef Dr. Norbert Smetak zu den Anfängen zurück und erklärt, warum die Verträge heute wichtiger denn je sind.

Apothekenreform: Ärzteverband MEDI fordert Dispensierrecht und Entlastung der Praxen – statt Kompetenzen zu verlagern

MEDI Baden-Württemberg e. V. kritisiert die politischen Pläne, Apotheken im Rahmen der geplanten Apothekenreform deutlich mehr Befugnisse zu übertragen. Aus Sicht von MEDI brauchen Arztpraxen vor allem Entlastung durch Bürokratieabbau, die Entbudgetierung und eine effizientere Digitalisierung – statt einer Verschiebung medizinischer Kompetenzen. Zusätzlich fordert der Verband das Dispensierrecht für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Bereitschaftsdienst und Notdienst, um die Handlungsfähigkeit zu stärken und die Versorgung – insbesondere in ländlichen Regionen – zu verbessern.

ePA: MEDI GENO Deutschland hofft auf „nicht zu holprigen Start“

Ab heute ist die Nutzung und Befüllung der elektronischen Patientenakte (ePA) für Vertragsärztinnen und ‑ärzte sowie vertragsärztlich tätige Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten gesetzlich verpflichtend. Praxisabläufe dürfen laut MEDI GENO Deutschland e. V. durch die ePA nicht gestört werden. Der fachübergreifende Ärzteverband fordert die Politik auf, hinsichtlich Praktikabilität und Datensicherheit weiter nachzubessern – in enger Abstimmung mit der niedergelassenen Ärzte- und Psychotherapeutenschaft.