Ein Rundum-sorglos-Paket für den Nachwuchs

Kein angehender Allgemeinmediziner verirrt sich zufällig in die Region rund um Freudenstadt, wo der Mangel an Nachwuchs Realität ist. Die neue Verbundweiterbildung zwischen Freudenstädter Klinik und allgemeinmedizinischen Praxen soll das ändern und junge Ärzte in die Region ziehen.

Die Vorteile der Verbundweiterbildung haben sich inzwischen herumgesprochen: Hier können Ärzte in Weiterbildung zwischen den verschiedenen Fachbereichen sowie zwischen Klinik und Praxis wechseln – in ein und derselben Region und auch in Teilzeit. Ohne Umzug, ohne Bewerbungen, sondern verlässlich geplant. Das Komplettpaket mit Weiterbildungsangeboten und Mentoring entspannt die Lebenssituation und macht im Idealfall Lust darauf, in dieser Region eine Hausarztstelle zu übernehmen. Darüber freuen sich natürlich auch Praxisinhaber, die angestellte Ärzte, niedergelassene Kollegen oder Nachfolger suchen.

Keine mühsame Suche nach Weiterbildungsstellen
MEDI-Arzt Dr. Wolfgang von Meißner war am Aufbau der neuen ambulant-stationären Kooperation in Freudenstadt beteiligt. „Wer Allgemeinmediziner werden möchte, sollte sich seine Weiterbildungsstellen nicht mühsam zusammensuchen müssen“, fordert er. „Wir versuchen, dem ärztlichen Nachwuchs auf lokaler Ebene eine Art Rundum-sorglos-Paket zu bieten.“

Organisiert wurde der Aufbau der neuen Verbundweiterbildung in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Weiterbildung Baden-Württemberg (KWBW). Bis der Vertrag stand, waren allerdings zahlreiche Arbeitstreffen der zukünftigen Vertragspartner nötig. Zur Vertragsvorbereitung wurde eine kleine Arbeitsgruppe gegründet:

  • Matthias Meier (Kaufmännischer Direktor der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt)
  • Anja Ruf (Landratsamt Freudenstadt)
  • Dr. Wolfgang von Meißner (Kreisärzteschaft)

Zehn Mediziner in den MEDI-MVZ weitergebildet
In den letzten Jahren wurden in den beiden Baiersbronner Modellpraxen „Hausärzte am Spritzenhaus“ und „Ärzte am Reichenbach – MEDI-MVZ GmbH“ insgesamt zehn Ärztinnen und Ärzte in Allgemeinmedizin weitergebildet. „Mittlerweile haben sieben von ihnen ihre Weiterbildung bereits abgeschlossen, drei werden die Weiterbildung 2020 abschließen“, berichtet von Meißner und ergänzt zufrieden: „Alle zehn Ärztinnen und Ärzte arbeiten in unseren beiden Praxen.“

Der Weiterbildungsverbund berücksichtigt übrigens auch die aktuelle Musterweiterbildungsordnung, in der vorgesehen ist, dass Allgemeinmediziner im Rahmen der Facharztausbildung neben Innerer und Allgemeinmedizin ein weiteres Fach absolvieren müssen. Von Meißner beschreibt das umfangreiche Angebot: „Der Verbund kann im Krankenhaus neben der Inneren Medizin auch Rotationen in die Chirurgie, Pädiatrie, Psychiatrie und Anästhesie anbieten. Im ambulanten Bereich haben wir aktuell Kooperationen mit der Pädiatrie, Orthopädie und Gastroenterologie. Weitere ambulante Fächer wie HNO und Dermatologie werden folgen.“

Ruth Auschra

 

Auf dem Foto: Geschäftsführer Mathias Meier und Dr. Susanna Colopi-Glage von der Bezirksärztekammer bei der Vertragsunterzeichnung. Dahinter von links Dr. Wolfgang von Meißner, Dr. Werner Bösch, Dr. Matthias Kraft, die Medizinstudentin Ines Wolf, Landrat Klaus Michael Rückert, Dr. Ulrike Deeg, Prof. Florian Bea, Carl Friedrich Metzner und Dr. Sandra Stengel.

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Muss ich Begleithunde in meine Praxis lassen?

Ein Hund in der Arztpraxis widerspricht zwar für viele im ersten Moment den Vorstellungen von einem sauberen und hygienischen Umfeld. Aus Sicht der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft, des Robert-Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums spricht in aller Regel kein Hygienerisiko und auch sonst nichts gegen die Mitnahme von Assistenz- oder Begleithunden in medizinische Einrichtungen. Denn gemäß dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Deutschland dürfen Menschen mit Behinderungen nicht aufgrund ihrer Behinderung benachteiligt werden.

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