DAK-Gesundheit und MEDI Baden-Württemberg sagen dem Diabetes den Kampf an

16. Oktober 2019

Die DAK-Gesundheit und der Ärzteverband MEDI Baden-Württemberg verbessern die Versorgung von tausenden Diabetikern in Baden-Württemberg. Dafür hat die Krankenkasse heute mit MEDI einen neuen Facharztvertrag nach § 140a SGB V geschlossen. Damit reagieren die Vertragspartner auf den alarmierenden Anstieg von Diabetes-Neuerkrankungen und Folgeerkrankungen wie Amputationen. Kooperationspartner sind niedergelassene Diabetologen im Südwesten. Ärztinnen und Ärzte können sich ab sofort einschreiben. Ab dem 1. Januar 2020 können Patienten über den Vertrag behandelt werden.

„Unser neues Angebot für Diabetes-Patientinnen und Patienten in Baden-Württemberg ist wegweisend“, sagt Thomas Bodmer, Vorstandsmitglied der DAK-Gesundheit. „Für die Betroffenen und ihre Familien verbessert sich die Lebensqualität erheblich. Die besondere ambulante Versorgung umfasst eine lückenlose, patientenorientierte Behandlung. Wartezeiten werden reduziert und der Erstkontakt zu einem Facharzt innerhalb von zwei Wochen nach Anmeldung vertraglich zugesichert. Dabei sollen auch stationäre Behandlungen vermieden werden.“ Die Vertragspartner betonen, dass durch eine zielgenaue Leistungssteuerung die Patientenzufriedenheit steige und die Wirtschaftlichkeit der Versorgung erhöht werde.

Begleiterscheinungen frühzeitig erkennen

Um schwerwiegende Krankheitsstadien und Chronifizierungen zu vermeiden soll das neue Versorgungsangebot es ermöglichen, dass negative Begleiterscheinungen der Krankheit frühzeitig erkannt werden können. Der neue Vertrag ist eine sinnvolle Reaktion auf den dramatischen Anstieg der Diabetes-Erkrankten in den vergangenen Jahren. Jedes Jahr steigt ihre Zahl bundesweit um rund 300.000 an. Mehr als sechs Millionen Menschen sind aktuell betroffen, wovon ein Drittel nichts von der Erkrankung weiß. Pro Jahr werden in Folge des Diabetes 40.000 Beine, Füße oder Zehen amputiert, rund 2.000 Menschen erblinden, davon auch viele in Baden-Württemberg.

Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI Baden-Württemberg und Facharzt für Allgemeinmedizin, hebt die Vorteile für die Betroffenen in der neuen Versorgung hervor: „Für Diabetiker, die eine intensivierte Insulinbehandlung benötigen, wird die Versorgung durch innovative Entwicklungen verbessert. Das betrifft vor allem die Anleitung zur Selbstanwendung zur kontinuierlichen unblutigen Gewebezuckermessung mittels neuartiger Geräte, bei denen ein Stechen für den Patienten entfällt. Zudem sind etwa Zusatzinformationen über Glukosetrends und eine engmaschige Überprüfung der Glukosewerte möglich.“

Behandler bekommen ihren Mehraufwand besser bezahlt

Die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte erhalten für ihre Leistungen eine deutlich bessere Vergütung als im Kollektivvertrag mit der Kassenärztlichen Vereinigung. Damit werden die unverzichtbaren Schulungen, in denen Diabetiker den Umgang mit Gewebezuckermessgeräten erlernen, und der dadurch erhöhte Aufwand für eine individuelle, patientenorientierte Betreuung bezahlt.

Hier finden Sie die Vertragsunterlagen. 

Bild: Thomas Bodmer (DAK-Gesundheit) und Dr. Werner Baumgärtner (MEDI Baden-Württemberg).

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

„Ich wollte immer selbstständig arbeiten – jetzt fühle ich mich wie im Gefängnis“

Als junger Hausarzt mit zwei Praxisstandorten, angestellten Kolleginnen und Kollegen und großem Engagement ist Dr. Stefan Reschke eigentlich genau das, was sich Politik und Patientenschaft wünschen. Und doch zieht er jetzt die Reißleine – jedenfalls teilweise: Eine seiner beiden Praxen im Rhein-Neckar-Kreis stellt er auf reine Privatmedizin um. Für den MEDI-Arzt ist das kein leichter Schritt, sondern eine Reaktion auf ein Gesundheitssystem, das ihm als Hausarzt zu wenig Wertschätzung entgegenbringt.

Selektivverträge: Neue Leistungen und verbesserte Versorgungskonzepte

Die MEDI-Facharztverträge entwickeln sich stetig weiter – mit neuen Leistungsinhalten, leistungsgerechter Vergütung und verbesserten Versorgungskonzepten. Doch wie genau entsteht ein solcher Vertrag eigentlich? Und warum dauert es manchmal Jahre, bis ein neuer Vertrag unterzeichnet wird? Antworten darauf haben Jasmin Ritter, Abteilungsleiterin Vertragswesen, und der MEDI-Vorstandsvorsitzende Dr. Norbert Smetak.