Gewalt in Arztpraxen: Miller rät Praxisteams zur Fortbildung

Um auf die unterschiedlichen Formen von Gewalt richtig reagieren zu können, rät Dr. Wolfgang Miller, MEDI-Spitzenkandidat für die Ärztekammerwahl in Baden-Württemberg, den Praxischefs dazu, alle Kolleginnen und Kollegen sowie MFAs in der Praxis schulen zu lassen. Wichtig ist, dass hier erfahrene Profis und seriöse Anbieter am Werk sind.

„In unseren Praxen tauchen leider immer öfter aggressive Patienten auf, die uns und unseren Mitarbeiterinnen Angst machen“, sagt Miller und ergänzt: „In meiner Praxis oder in unserer Notfallpraxis ist die zunehmende Gewalt gegen medizinisches Personal auch ein Thema.“ Deswegen möchte der Orthopäde und Chirurg, der in Leinfelden-Echterdingen niedergelassen ist, zusammen mit seinen Angestellten das Deeskalationsseminar besuchen, das der MEDI Verbund anbietet.

Dort lernen Ärztinnen, Ärzte und MFAs, wie sie mit Beschimpfungen, Drohungen oder im Ernstfall mit körperlicher Gewalt richtig umgehen. Dabei handelt es sich um Halbtagskurse, die von zwei Polizisten geleitet werden. Sie trainieren und bilden auch Kollegen bei der Polizei aus. Das Seminar kann auch exklusiv für eine Praxis in den eigenen Räumen gebucht werden.

In dem Kurs geht es aber nicht nur um Selbstverteidigung, sondern auch darum, über Gewalt zu sprechen und welche bisherigen Erfahrungen die Teilnehmer diesbezüglich gemacht haben. Und natürlich um konkrete Strategien zur Deeskalation, um Fehler und um Tipps für den Praxisalltag.

„Leider ist eine solche Fortbildung inzwischen nötig“, ist Wolfgang Miller überzeugt. „Immer mehr Patienten haben heute ein wachsendes Anspruchsdenken und Forderungen, denen wir medizinisch oder in unserem Praxisablauf nicht immer nachkommen können. Die unsägliche politische Diskussion um die Erweiterung der Sprechstundenzeiten befeuert diese Haltung zusätzlich.“

Social Media

Folgen Sie uns auf unseren Plattformen.

Aktuelle MEDI-Times

MEDI-Newsletter

Mit dem kostenfreien MEDI-Newsletter informieren wir Sie regelmäßig über aktuelle Themen und die neuesten Angebote. Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden!

Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden.*

Auf Facebook kommentieren!

Deutscher Ärztetag: MEDI plant gemeinsam mit weiteren Ärzteverbänden große Protestaktion

Die fachübergreifenden Ärzteverbände MEDI GENO Deutschland e. V. und MEDI Baden-Württemberg e. V. planen gemeinsam mit weiteren Ärzteverbänden eine große Protestaktion zum Auftakt des 128. Deutschen Ärztetags am 7. Mai 2024 um neun Uhr vor der Rheingoldhalle in Mainz. Laut Ärzteverbände wolle man die große mediale Aufmerksamkeit der Veranstaltung nutzen, um auf die prekäre Situation der ambulanten Versorgung und der Kliniken hinzuweisen.

„Ohne Selektivverträge könnten wir als Praxis nicht überleben“

Die Allgemeinmedizinerin Dr. Christine Blum vertritt als Beisitzerin im Vorstand von MEDI Baden-Württemberg e. V. die Interessen der angestellten Ärztinnen und Ärzte. Sie hat sich von der Orthopädie und Unfallchirurgie verabschiedet, um die Hausarztpraxis ihres Vaters zu übernehmen – und kann sich nun keine andere Art zu arbeiten mehr vorstellen.

Psychotherapie: „Der Versorgungsbedarf wird immer größer“

Claudia Bach ist psychologische Psychotherapeutin und hat zwei Praxen in Schriesheim und Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis mit einem großen Team von zehn angestellten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie drei Assistentinnen und einer Sekretärin für das Praxis- und Qualitätsmanagement. Seit drei Jahren engagiert sich die 37-Jährige bei Young MEDI, denn Herausforderungen für die psychotherapeutische Versorgung gibt es genug. Im MEDI-Interview erzählt Bach von der großen Unsicherheit mit der Finanzierung der Weiterbildung zur Fachpsychotherapeutin und zum Fachpsychotherapeuten, vom wachsenden Versorgungsumfang und von der zunehmenden Bürokratie.