KBV: Standortmarketing von Kommunen nötig

Berlin (pag) – Der nächste Hausarzt ist in Deutschland im Schnitt weniger als zehn Kilometer vom Patienten entfernt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP hervor. Darauf stützt sich nun auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), um der ambulanten Versorgung ein „sehr gut“ zu attestieren.

Lediglich 0,2 Prozent der Bürger müssten laut Antwort eine längere Distanz überbrücken, um beim Hausarzt anzukommen. Dies betreffe vor allem dünn besiedelte ländliche Gebiete im Bundesgebiet insgesamt, insbesondere aber in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Thüringen sowie im Grenzgebiet zu Luxemburg und Österreich. Dennoch lobt Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV, die Kassenärztlichen Vereinigungen dafür, die ambulante Versorgung auch dort sicherzustellen, „wo es keine Bürgerämter, Feuerwehren, Postfilialen oder auch die berühmten Tante-Emma-Läden mehr gibt“.

Die Auskünfte der Regierung in der Antwort dienen dem KBV-Chef als Anlass davor zu warnen, in neuen Gremienkommissionen oder Vorschriften wie verbindlichen Landarztquoten eine Lösung für vermeintliche Probleme zu sehen. Mit Zwang sei nichts zu erreichen. „Entscheidend ist eine Kombination von harten und weichen Faktoren, um die Niederlassung insbesondere auf dem Land attraktiv zu gestalten“, sagt Gassen. Genauso wichtig sei es aber auch, dass Kommunen ein Standortmarketing betreiben, damit Ort und Region für Ärzte und deren Familien als Lebensmittelpunkt interessant werden.

Die Antwort der Bundesregierung gibt es online unter: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/007/1900751.pdf