„BKK.Mein Hausarzt“ bietet Hilfe für Adipositas-Patienten

Anlässlich des Tags der gesunden Ernährung am 7. März machen die Betriebskrankenkassen, der Hausärzteverband Baden-Württemberg und MEDI Baden-Württemberg auf ein besonderes Betreuungs- und Unterstützungsprogramm für stark übergewichtige Menschen aufmerksam: Im Rahmen des Hausarztvertrags „BKK.Mein Hausarzt“ können betroffene Patienten ein zertifiziertes Programm zur dauerhaften Gewichtsreduktion absolvieren.

Rund 16 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Adipositas. Damit verbunden ist nicht nur eine geringere Lebensqualität, sondern auch ein erhöhtes Risiko für eine Vielzahl an Gesundheitsproblemen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck. Für Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 30 gibt es in Baden-Württemberg nun ein spezielles Angebot: Über das Adipositas-Modul des Hausarztvertrags „BKK.Mein Hausarzt“ können Hausärzte diesen Patienten ein Programm zur Senkung und Stabilisierung ihres Gewichts anbieten. Dabei übernehmen die Betriebskrankenkassen die Vermittlung der Patienten an die regionalen und zertifizierten Programmanbieter. Zudem tragen sie – vollständig oder anteilig – die Kosten für die Teilnahme an dem ausgewählten Programm.

„Die Programme basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, werden individuell angepasst und ausschließlich von qualifizierten Fachkräften durchgeführt“, erläutert Dr. Gertrud Prinzing, Vorständin der Bosch BKK. „Statt auf kurzfristige Maßnahmen zu setzen, zielen sie auf eine langsame, aber nachhaltige Gewichtsreduktion. Dadurch kann das Gewicht dauerhaft stabilisiert, die Gefahr von Rückfällen verringert und die Lebensqualität verbessert werden.“

Entscheidend für den Erfolg der Programme sei ihr ganzheitlicher Blick auf den Patienten, ergänzt Dagmar Stange-Pfalz, Vorsitzende des Vertragsausschusses der BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg und Vorstand der BKK VerbundPlus. „Sie fokussieren gleichermaßen die Ernährungsumstellung, körperliche Aktivität und individuelle Verhaltensänderungen. Dadurch kann die Motivation des Patienten gesteigert werden, die für eine dauerhafte Änderung von Lebensgewohnheiten von enormer Bedeutung und einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren ist.“

Als Einstieg in das Adipositas-Modul erfolgen zunächst eine umfassende Information und motivierende Beratung durch den Hausarzt. „Die Ursachen von krankhaftem Übergewicht sind oft komplex“, betont Dr. Berthold Dietsche, erster Vorsitzender des Hausärzteverbands Baden-Württemberg. „Umso wichtiger ist eine umfassende Erläuterung der Zusammenhänge zwischen Körpergewicht, Ernährung, Bewegung und Gesundheit. Das hilft dem Patienten, seine Erkrankung besser zu verstehen und versetzt ihn in die Lage, die Gewichtsreduktion selbstverantwortlich und dauerhaft zu erreichen.“ Das Adipositas-Modul sieht eine regelmäßige Wiedervorstellung des Patienten beim Hausarzt vor. Der Hausarzt ermutigt dabei seine Patienten und bespricht erste Erfolge oder Probleme bei der Gewichtsabnahme. Auf Wunsch können außerdem speziell geschulte Patientenbegleiter der Krankenkassen dem Patienten während und nach dem Programm zur Seite stehen, ihn unterstützen und beraten.

„Solche Versorgungsangebote im Hausarztvertrag verbessern die Behandlungsmöglichkeiten bei Adipositas deutlich“, erklärt Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI Baden-Württemberg und MEDI GENO Deutschland. „Es macht Sinn, wenn Ärzte und Krankenkassen hier im Sinne der Betroffenen an einem Strang ziehen und die hausärztlichen Behandlungen erweitern und weiterentwickeln. Dadurch können wir auch mehr Versicherte motivieren, sich in die Hausarztverträge einzuschreiben.“