Berlin (pag) – Deutliche Fortschritte bei der Digitalisierung mahnen sechs Organisationen und Verbände aus dem Gesundheitswesen an. Zu den Forderungen gehören: eine Lockerung des Fernbehandlungsverbotes für Ärzte, ein dauerhaftes Innovationsbudget für digitale Anwendungen sowie eine stärkere Einbindung digitaler Expertise in die Arbeit des Gemeinsamen Bundesausschusses.
Die Digitalisierung müsse schneller als bisher von Politik, Kostenträgern und Leistungserbringern vorangetrieben werden. Das verlangen folgende Organisationen in ihrer ersten gemeinsamen Erklärung: das Aktionsbündnis Patientensicherheit, der Bundesverband Managed Care, der Bund zur Verbreitung digitaler Innovationen im Gesundheitswesen, das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung, die Gesellschaft für Recht und Politik im Gesundheitswesen und der Verband digitale Gesundheit. Sie appellieren an die Politik, im Diskurs mit den Akteuren des Gesundheitswesens und den Bürgern eine „inhaltlich schlüssige Agenda für die Digitalisierung“ zu erarbeiten und konsequent umzusetzen. Auch die „Digital Health Literacy“ solle bei Patienten, Politikern und Gesundheitsprofis weiter ausgebaut werden.
Momentan könne von einer konsequenten und flächendeckenden Digitalisierung des Gesundheitswesens keine Rede sein. Das Bündnis kritisiert, dass die elektronische Gesundheitskarte noch immer nicht das leiste, was sie eigentlich leisten solle. Es existierten zu viele Insellösungen, die zwar für sich genommen funktionierten, aber nicht mit den Angeboten anderer Akteure verzahnt seien. Außerdem treffe die elektronische Vernetzung weiterhin auf Unwissenheit, Skepsis und Ablehnung – „sei es aus Furcht vor Eingriffen in persönliche Grundrechte oder mangelnde Datensicherheit, sei es aus Sorge vor Veränderung, sei es aus Interesse am eigenen wirtschaftlichen oder politischen Vorteil“.
Die vollständige Erklärung kann im Internet nachgelesen werden: http://www.aps-ev.de/wp-content/uploads/2018/03/Eckpfeiler_Digitale_Transformation_Final.pdf