KBV-Qualitätsbericht: 470 Genehmigungen entzogen

Berlin (pag) – Über 12.000 niedergelassene Ärzte haben die Kassenärztlichen Vereinigungen im Jahr 2016 stichprobenartig überprüft. 470 Medizinern wurde aus unterschiedlichen Gründen nach der Untersuchung die Genehmigung für gewisser Leistungen wieder entzogen, heißt es im neuen Qualitätsbericht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).

So fehlten manchen Ärzten Fortbildungsnachweise und Mindestfrequenzen oder gerätebezogene Anforderungen seien nicht erfüllt worden. Die Zahl 470 sei zwar im Verhältnis zu 278.000 Genehmigungen, die die Ärzte und Psychotherapeuten derzeit hätten, eher gering, sagt KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel. Es zeige aber, dass Verstöße Konsequenzen haben. Ohne Genehmigung dürften die Leistungen nicht mehr zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung abgerechnet werden.

Welche Maßnahmen mit welchen Ergebnissen bei den unterschiedlichen Leistungen eingesetzt wurden, listet der aktuelle Qualitätsbericht detailliert auf. So haben die Kassenärztlichen Vereinigungen unter anderem 125.000 Patientendokumentationen, 18.000 Geräteprüfungen insbesondere von Ultraschallgeräten unter die Lupe genommen sowie 4.000 Hygienekontrollen in Praxen zur Sicherung der Qualität der Koloskopie durchgeführt.

Ein Anliegen der KBV sei es, die Vorgaben zur Qualitätssicherung immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, so dass Qualitätskontrollen auch entfallen oder ausgesetzt werden können. Dies sei konsequent, „wenn die Ergebnisse über einen langen Zeitraum so gut waren, dass eine weitere Prüfung nur unnötige Bürokratie bedeuten würde“, betont Kriedel. Es gehe bei den Maßnahmen immer darum, die hohe Qualität der Patientenversorgung zu sichern und weiterzuentwickeln. Beispielsweise fielen durch das Aussetzen der Dokumentationsprüfungen in der Akupunktur im Berichtszeitraum rund 500 Prüfungen sowie etwa 9.000 Kontrollen bei Patientendokumentationen weg.

Den vollständigen Qualitätsbericht 2016 gibt es unter: http://www.kbv.de/media/sp/KBV_Qualitaetsbericht_2017.pdf