Termindebatte am Quartalsende sorgt für Aufruhr

Hamburg (pag) – Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) kritisiert die Untersuchung des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) zum Terminmangel in Arztpraxen zum Quartalsende. Die Datengrundlage sei dünn und führe zu falschen Schlussfolgerungen.

Die Studie kam auf Basis von Abrechnungsdaten zweier Krankenkassen zu dem Ergebnis, dass insbesondere zum Quartalsende hin Ärzte weniger Termine an gesetzlich versicherte Patienten vergeben. Der Grund: Budgetbegrenzungen. Die Folge ist laut Studie, dass zwangsläufig vermehrt die ambulanten Notfalldienste der KV beansprucht werden.

„Beides ist falsch“, sagt Dr. Dirk Heinrich, Vorsitzender der Vertreterversammlung der KVH. „Die Abrechnungsdaten lassen keine Schlussfolgerungen zu, die auf einen Terminmangel am Quartalsende hinweisen würden.“ Vielmehr liege es in der Natur der Budgetierung, dass eine Praxis insbesondere gegen Ende eines Quartals „immer viele Patienten versorgt, für die die Pauschale bereits beim ersten Kontakt Wochen zuvor abgerechnet wurde.“ Diese Pauschale dürfte während dem laufenden Quartal kein zweites Mal angesetzt werden, sagt Heinrich.

Auch die These steigender Zahlen in Notfallambulanzen wiederlegt der KVH-VV-Chef: In Hamburg weise die Anzahl der Patienten zum Quartalsende hin keine Steigerungen auf.

„Bei dieser Studie“, sagt Heinrich, „handelt es sich ganz offensichtlich um den Versuch, mit Hilfe fragwürdiger wissenschaftlicher Methoden grundlos die Arbeit der niedergelassenen Ärzte zu kritisieren. Es wäre viel eher angezeigt, sich ernsthafte Gedanken über die Beendigung der Budgetierung zu machen, damit Ärzte die Arbeit, die sie leisten, auch tatsächlich voll bezahlt bekommen.“