Patienten werden ab 1. Juli bei Herzinsuffizienz, Diabetes und Adipositas intensiver betreut

Die teilnehmenden Betriebskrankenkassen, der Hausärzteverband Baden-Württemberg und MEDI Baden-Württemberg haben ihren Hausarztvertrag „BKK.Mein Hausarzt“ weiterentwickelt.

Wesentlicher Bestandteil sind neben der Erhöhung der Arzthonorare die Implementierung einer intensivierten Betreuung im Rahmen der neukonzipierten Versorgungsmodule für Patienten mit höhergradiger Herzinsuffizienz bzw. Diabetes mellitus Typ 2 mit Komplikationen. Die enge Betreuung durch den Hausarzt bzw. die Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH®) bezieht den Patienten aktiv in die Behandlung ein. Er lernt Warnhinweise frühzeitig zu erkennen und Risiken zu vermeiden.

Das Angebot „VERAH® TopVersorgt“ umfasst auch die Vermittlung von Präventionsangeboten, die regelmäßige Medikamentendurchsprache und auf Wunsch die Einbindung der Angehörigen. Ebenfalls neu ist ein Versorgungsmodul für Versicherte mit Adipositas (BMI > 30). Ab dem 1. Juli können die im Hausarztvertrag eingeschriebenen Versicherten der teilnehmenden Betriebskrankenkassen die Vorteile der verbesserten Versorgung im Rahmen des Versorgungsprogramms „VERAH® TopVersorgt“ oder des Versorgungsmoduls Adipositas nutzen.

„Wir freuen uns über die Erweiterung der Leistungen im Rahmen des Hausarztvertrags. Die intensivierte Betreuung findet auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien statt. Außerdem werden mit dem Patienten individuelle Behandlungsziele vereinbart. So erreichen wir eine qualitativ hochwertige Behandlung und eine hohe Motivation der teilnehmenden Patienten“, betont Dagmar Stange-Pfalz, Vorsitzende des Vertragsausschusses der BKK Vertragsarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg und Vorstand der BKK VerbundPlus.

Dr. Berthold Dietsche, erster Vorsitzender des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg, fügt hinzu: „Patienten mit höhergradiger Herzinsuffizienz bzw. Diabetes mellitus Typ 2 werden durch den Hausarzt und die VERAH® intensiv betreut, damit eine Krankheitsprogredienz vermieden werden kann, verbunden mit einer Reduktion von Morbidität und nicht zuletzt Kosten für die Betriebskrankenkassen.“

Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI Baden-Württemberg und MEDI GENO Deutschland, ergänzt: „Die zusätzliche Honorierung, die Aufwertung der VERAH® und die daraus resultierende Entlastung für Hausärzte durch die neuen Versorgungsmodule tragen dazu bei, dass sich die hausarztzentrierte Versorgung in die richtige Richtung entwickelt. Die beteiligten Betriebskrankenkassen bezahlen den Mehraufwand in den Hausarztpraxen angemessen und sichern so die Zukunft der Hausarztzentrierten Versorgung für Hausärzte und Patienten.“

Neben der Einführung der beiden Versorgungsmodule wird ab 1. Juli auch die Palliativversorgung gesondert vergütet. Für die Behandlung eines Palliativpatienten erhält der Hausarzt für maximal 5 Quartale einen Zuschlag in Höhe von jeweils 120 Euro. Neben weiteren Verbesserungen der hausärztlichen Vergütung sieht darüber hinaus die vereinbarte Vergütungsanpassung auch die intensivierte Behandlung von chronisch kranken Patienten vor. Dr. Gertrud Prinzing, Vorständin der Bosch BKK, freut sich besonders über die Stärkung der zielgenauen Versorgungsverbesserung der Patienten. „Mit den beiden neuen Versorgungsmodulen und den konkreten Versorgungspfaden für chronisch kranke Versicherte wird die Versorgungsqualität der in den Hausarztvertrag eingeschriebenen Versicherten signifikant gesteigert. Der Patient wird in das Behandlungsgeschehen aktiv einbezogen und im Therapieverlauf durch den Hausarzt bzw. die VERAH® konsequent betreut. Dies stärkt die Gesundheitskompetenz und die Motivation des Patienten zur aktiven Teilnahme an den Therapiemaßnahmen.“